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  • AutorenbildMarkus Flückiger

Wenn das Leben sich verändert ...

Abends spät erhielt ich den Anruf von seiner Frau: "Wäre es Dir möglich, baldmöglichst meinen Mann im Spital zu besuchen. Es geht ihm nicht gut und er wünscht mit Dir zu sprechen." Ihre Worte liessen mich nachdenklich zurück. Doch ich ging. Am nächsten Tag. Es wurde zu einer Begegnung, die mein Leben prägte. E. begann zu erzählen: "Meine Kräfte schwinden. Ich habe eine unheilbare Krankheit, bald werde ich wohl sterben. Darum wünsche ich, dass Du meine Beerdigung durchführst. Wäre es Dir möglich?"


Ich war geschockt. Damit habe ich nicht gerechnet. Doch E. kannte mich schon lange. Noch in seinem eigenen Sterben sah er ein Potential in mir. Ich war berührt. Mit Zittern und Zagen sagte ich ihm zu. Einen Monat später starb E. So traf ich mich 2x mit seiner Familie, um das weitere Vorgehen zu besprechen, die Abdankung am Grab zu gestalten und eine grosse Gedenkfeier in einer Kirche zu organisieren. In diesen Tagen lernte ich E. wie auch seine gesamte Familie erst recht schätzen und lieben. Eine Beziehung die Bestand hat bis heute.


Zwei Jahre später wurde ich von einem der Söhne und seiner Familie eingeladen, eine Segens-Willkommensfeier für deren Sohn und ein weiteres Kind zu gestalten in ihrem Garten.


Wiederum ein Jahr später bat mich der älteste Sohn ihn mit seiner Verlobten zu vermählen.


Noch nie wurde mir so bewusst - wie nahe Leben und Sterben sind - wie beim Begleiten dieser kostbaren Familie.



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